14.03.2012

Uruguay & Abschied

Eigentlich überhaupt nicht mehr auf meiner Agenda: Uruguay. Trotzdem bin ich hier πŸ™‚ Nach 24 h ohne Strom und Wasser im Ecoyogapark war ich froh mit den Australerinnen Clancy und Cassy abreisen zu können. Wir haben uns auf den Weg zurück nach Buenos Aires gemacht, um von dort die Fähre nach Colonia (Uruguay) zu nehmen… nach nur einer Stunde waren wir dort πŸ™‚

Die letzten beiden Tage vor meiner Abreise verbringe ich also hier: im beschaulichen Colonia, irgendwie sieht das alles aus wie Kuba: die alten Autos, die kleinen süßen Häuschen mit den Fensterläden, die blühenden Bäume die sich um die Häuser winden. Süßes Städtchen! An unserem ersten Abend wollten wir nur eins: Fisch!!! Nach 6 veganen Tagen wollte unser Magen ein rohkostfreies Abendessen. Mit Fleisch wollten wir unseren Magen nicht gleich überfordern,Β  von daher erschien uns Fisch die beste Alternative. Und dazu gabs natürlich ein leckeres Gläschen Weißwein! Es ist schön zurück in der Zivilisation zu sein!!! Ich freue mich auch riesig über Fließendwasser und Strom πŸ™‚

Am zweiten Tag muss ich mich von meinen beiden Wegbegleiterinnen, die ich insgesamt dreimal auf meiner Reise getroffen habe, verabschieden. Der Abschied fällt mir schwer, irgendwie hab ich mich an diese zwei verrückten Hühner gewöhnt πŸ˜‰ Aber während die Beiden noch mehrere Monate haben um Uruguay, Ecuador, Kolumbien und wer-weiß-was-noch zu bereisen muss ich nun wieder nach Hause…

Das ist gleichzeitig mein Abschiedsblog. 8 Wochen Argentinien (die zwei Tage Uruguay zähle ich jetzt mal nicht) sind nun vorbei. Schade!!! Es war ne tolle Zeit und ich habe sehr interessante Leute auf meiner Reise kennengelernt. Ich bin über 4.200 km im Bus gereist und habe immer noch längst nicht alles von Argentinien gesehen. Dieses Land ist einfach unfassbar gross!!! Hat aber ganz reizende, freundliche Menschen, die mir immer und überall gern weitergeholfen haben und die mich sogar in ihrem Auto mitgenommen haben. Die Argentinier lieben ihr Land: den Wein, das Steak, den Tango, den Fußball, die Landschaft und ich nun auch πŸ™‚

Bis bald, Argentinien! Hasta luego Argentina!

11.03.2012

Ecoyogapark

7 Wochen Steak, Wein, Eis, Schokolade… die letzte Woche in Argentinien muss ich darauf nun verzichten. Seit 5 Tagen bin ich als Voluntär im Ecoyogapark nahe Buenos Aires. Das kann man sich vorstellen wie ein ökologisches Dorf mit eigenem Garten, dass von den Hare Krishna geführt wird. Hare Krishna ist eine Form des indischen Hinduismus.

Morgens leistet jeder der ca. 24 Voluntäre Freiwilligenarbeit dh. bei Sonnenaufgang gehts im Garten los: Gemüse pflücken, Unkraut jäten etc. Ich bin nicht sonderlich gern im Garten, es hat die letzten Tage viel geregnet und der Boden ist eine einzige Matschpampe, außerdem sind die Ameisen und die Spinnen echt fies (daher betrete ich den Garten nur mit meinen Wanderschuhen ;-). Die Arbeit in der Küche mag ich viel mehr. Hier gibts nur vegane Kost (also ohne Milchprodukte, Fisch, Fleisch) und natürlich kein Alkohol!!! Das Essen ist aber wirklich lecker und ich freue mich ein paar neue vegane Rezepte zu lernen.

Nach der morgendlichen 4,5h Arbeit beginnt der freie Nachmittag. Es gibt täglich Yoga in einem kleinen Tempel. Natürlich auf Spanisch! Manchmal bin ich nicht sicher, was die Yogalehrerin von mir möchte, dann muss ich manchmal lunschen πŸ˜‰ Der tägliche Yoga-Unterricht ist toll, ich wünschte ich könnte das zu Hause auch machen. Neben dem regulären Unterricht gibt es noch philosophische Veranstaltungen mit dem Swammi (so eine Art Priester), das war wirklich sehr interessant!

Heute ist Sonntag, also heute keine Arbeit!!! Yeah! Bin noch bis Di. hier und dann werde ich mit Clancy & Cassy, den beiden Australerinnen, mit denen ich hier bin und die ich schon aus El Bolson kenne noch für zwei Tage nach Uruguay zu fahren, bevor es wieder heimwerts geht.

Namaste!

4.03.2012

Mendoza

Nach dem doch etwas kühleren Wetter in Patagonien, war mir nun nach Sonne und Wärme zumute, von daher bin ich nicht lange in Bariloche geblieben, sondern hab mich nach zwei Tagen gleich in den Nachtbus gesetzt und bin 20 h gen Norden gefahren und voila… Sonne und 30 Grad, so lässt es sich aushalten!!!

Mendoza ist die Weinregion Argentiniens. Hier kommt der bekannte Malbec her, also hiess es gleich am zweiten Tag: Auf zu den Weingütern! Hab meine zwei verrückten Australierinnen, Cassy & Clancy, die ich schon aus El Bolson kannte wiedergetroffen und wir haben uns mit dem Fahrrad aufgemacht die Weingüter von Maipu zu erkunden und natürlich den Wein zu probieren. So ein bisschen fühlte sich das an wie Frankreich!

Am Wochenende sollte dann das nationale Weinfest in Mendoza stattfinden, von daher hab ich entschieden noch etwas länger in Mendoza zu bleiben und mir die Feierlichkeiten mal anzuschauen. Also gings mit ein paar Leuten aus dem Hostel in die Stadt zu den Festivitäten und da gabs einiges… nur keinenΒ Wein! πŸ™ Die Hauptattraktion schienen die Weinköniginnen der einzelnen Provinzen zu sein, die fröhlich Trauben, Äpfel und sogar Honigmelonen in die Menge warfen. Eine Weinkönigin hatte sogar einen ganzen Grill auf ihrem Truck aufgebaut und fleißig Steaks und Burger an die Menge verteilt. Wir haben aber leider nichts abbekommen πŸ˜‰

Es sind nun über 6 Wochen meines Urlaubs um und die restliche Zeit ist sehr übersichtlich geworden. Eines wollte ich aber unbedingt noch machen: Paragliding! Natürlich nur im Tandem (also mit nem Profi-Paraglider). Also gings heute morgen mit zwei Mädels, die ich überzeugt hatte mich zu begleiten, auf den Cerro Arco, einem 600m hohen Andenausläufer unweit von Mendoza. Erst hatte ich ein bissel Angst und hab den Start total versaut. Im zweiten Anlief lief es aber sehr gut und wir hatten so eine gute Thermik, dass wir noch 200m über unserem Abflugsstelle hochgesegelt sind. Der Ausblick waren atemberaubend und es ist sogar ein Adler um uns herumgeflogen πŸ™‚ Nach 30min war der kleine Ausflug in die Lüfte schon vorbei, mir wars auch etwas flau im Magen und zurück im Hostel hab ich mich gefühlt als wär ich Marathon gelaufen. Aber schön wars schon! πŸ™‚

So, in ein paar Stunden gehts zurück nach Buenos Aires, von dort starte ich ein paar Tage später zum Yoga Eco Park.

Nur noch 10 Tage…schrei…kreisch… Die Zeit fliegt!
26.02.2012

Trampen :-)

Irgendwie scheint das hier zum Volksport zu gehoeren:… Trampen! Also wollte ich es auch mal ausprobieren! Nach 5 Wochen in Argentinien fuehle ich mich sicher genug, dass zu machen. Ausserhalb von Buenos scheint Argentinien etwa so gefaehrlich zu sein wie Neuseeland, also kein Problem! Nachdem wir es geschafft haben mit 4 Personen und 4 Fahrraedern zu trampen, sollte ich es doch wohl schaffen von El Bolson nach Bariloche zu trampen. Immerhin sind das nur 2h Autofahrt und sollte es ganz schiefgehen und niemand sollte anhalten, dann haette ich immer noch den Bus nehmen koennen. Ich habe erst versucht Daniel (Engl.) und Marco (Arg.) zu ueberreden mit mir zu trampen, aber die Beiden wollten lieber den Bus nehmen, na gut, also bin ich alleine los.

Ich bin ca. 15 Minuten die Strasse Richtung Bariloche entlang gelaufen, niemand hat angehalten, dann kam aber ein Auto aus der Seitenstrasse und ich habe die beiden aelteren Herrschaften (beide deutlich ueber 60) gefragt, wo sie denn hinfahren UND sie wollten auch nach Bariloche!!! Zwei Minuten spaeter sass ich im Auto. Witzigerweise sass ich bei einer Deutschen im Auto, die vor ueber 30 Jahren nach Argentinien ausgewandert ist. Zufaelle gibts! Wir haben trotzdem spanisch gesprochen. Die Beiden waren echt lieb und haben mich direktΒ vorm Hostel abgesetzt.

Meine gesparten 35 Pesos fuer den Bus (ca. 7 €) habe ich dann in einem Restaurant fuer eineΒ leckere Forelle ausgegeben πŸ˜‰ Bis die beiden Jungs endlich ankamen hatte ich schon meine erste Stadtbesichtung, alle Karten und Information inkl. Restaurantempfehlung zusammen πŸ˜€

Mir hat das Trampen so viel Spass gemacht, dass Marco und ich es am naechsten Tag gleich nochmal probiert haben. Wir sind auf der Insel Llao Llao im Nationalpark Nahuel Haupi gewandert, hatten dann aber keine Lust wieder zurueck zu wandern, also hab ich ein Auto angehalten und in meinem gebrochenen Spanisch gefragt, ob wir mitfahren koennen. Als Frau und Auslaenderin hat man da groessere Chancen als als argentinischer Mann πŸ˜‰ Die kleine Familie hat uns auch sofort mitgenommen. Witzigerweise haben die Drei gedacht, dass Marco auch Deutscher ist und ihn gefragt ob er spanisch spricht, er hat dann geantwortet „un poco“ (ein bisschen), er musste dann aber laut loslachen, so dass die Tarnung aufflogΒ πŸ˜‰

24.02.2012

El Bolson

Ich liebe diesen kleinen Ort, El Bolson. Kleine Stadt, nette Menschen, Hostel im Grünen direkt neben dem Fluss, tolles Essen und eine Menge Wein. Ich habe während der zweitägigen Busfahrt von El Chalten zwei nette Australierinnen, Cassy & Clancy sowie zwei Deutsche Anna und Alex kennengelernt. Zufälligerweise sind wir alle im gleichen Hostel, dem Casiona de Odile, einem kleinen Idyll 4km entfernt von dem hübschen Ort El Bolson, mitten im Grünen, direkt am Fluss untergekommen. Der erste Tag war sehr verregnet, also haben wir es uns mit Wein vor dem Kamin gemütlich gemach πŸ™‚

Am nächsten Tag haben wir uns zu fünft inkl. Marco, einem Argentinier aus unserem Hostel auf den Weg gemacht um mit dem Fahrrad 16km zum nächsten See zu fahren. Das Wetter sah nicht so schlecht aus. Auf halbem Weg ist allerdings Cassy’s Reifen geplatzt, also haben wir versucht den Bus anzuhalten, damit er Cassy und ihr Rad mit zum See nimmt, aber der Busfahrer wollte nicht πŸ™ Danach haben wir versucht ein Auto anzuhalten. Schließlich hielt ein Pickup mit Anhänger und hat uns alle inklusive Fahrräder mit zum nächsten Ort genommen. Die Fahrräder haben wir in den Änhänger verladen, wir sind auf die Ladefläche vom Pickup. Das war wirklich ’ne lustige Erfahrung! Mein erstes Tramping πŸ™‚ Schließlich sind wir am See angekommen, nach 4 Stunden und mit Sonnenbrand auf den Schultern!!! Wir hatten eine Abkühlung dringend nötig, also sind wir alle in den eiskalten See gesprungen. Was für ein spannender Tag!!!

So, noch ein Tag in diesem kleinen Idyll. Wir waren alle sehr unentschlossen was wir an diesem Tag machen sollten. Bei Sonnenschein ist das auch sehr schwierig zu entscheiden πŸ˜‰ Bei Regen ist das irgendwie einfacher πŸ˜‰ Ich liebe dieses planlose Leben hier, wo man maximal darüber nachdenkt was man in den nächsten Stunden macht. Schließlich sind wir zu Acht zu einer Wanderung aufgebrochen, um uns El Bolson mal von oben anzuschauen. Viel Zeit hatte ich dort aber nicht, ich wollte schließlich noch Reiten gehen…

Habe mir nämlich vorgenommen auf einen der vielen geführten Reitausflüge teilzunehmen! Habe ein tolles Pferd abbekommen, Sargo, einen hellbrauen 15 jährigen Hengst mit blauen Augen, ein Criollo, das ist eine Pferderasse die über 100 Jahre wild in Argentinien lebte. So richtig wild war mein Pferd allerdings nicht, sondern eher ziemlich faul πŸ˜‰ Wir sind durch Dickicht den Berg hochgeritten, da tat mir das arme Pferdchen schon ziemlich leid, aber bergab ist er dann richtig losgallopiert, da hatte ich Probleme auf dem Sattel zu bleiben πŸ˜‰ Das war mal ne tolle Abwechslung und eine neue tolle Möglichkeit die Umgebung kennen zu lernen, meine Füße wollten nämlich nicht mehr wandern gehen πŸ™‚

So, morgen gehts wieder ein Stückchen gen Norden… 3 Stunden nach Bariloche, der Hauptstadt vom argentinischen Seengebiet…

21.02.2012

Gletscher

So, meine erste 20stündige Busfahrt war nur halb so schlimm. Hab zwei nette Brasilianer und eine Australierin im Bus kennen gelernt. Wir mussten vom argentinischen Teil von Feuerland in den chilenischen einreisen und dann sind wir mit der Fähre über die Magellanstraße (zum Glück hat das nur ca. 40 min gedauert, sonst wäre mir glaub ich schlecht geworden vom Wellengang ;-)) und wieder zurück nach Argentinien. Die letzten Stunden habe ich mich dann von der zweiten Klasse im Bus in die erste Klasse geschmuggelt. Das war toll! Ein Sitz so groß wie ein Sessel, den man fast ganz in die Horizontale bringen konnte, neben mir das Panoramafenster. So lässt sich die die Landschaft die an mir vorbeirauscht und der tolle Sternenhimmel richtig genießen!

In El Calafate angekommen, habe ich eine geführte Tour zum Perito Moreno Gletscher unternommen. Erst ging es zu einer Estancia (das ist eine riesige Farm mit Schafen und Rindern), die hatten sogar ein Lama und einen Fuchs als Haustier πŸ˜‰ Aber das war nur der Kaffee-Zwischenstopp, dann gings mit dem Boot zum Südteil des Gletschers und wir sind bis 300m an den Gletscher rangefahren, das war sehr beeindruckend, besonders wenn riesige Eisbrocken mit lauten Getöse ins Wasser fallen. Der Gletscher ist 60m hoch und unter dem Wasser nochmal 120m tief. Das war nicht mein erster Gletscher, aber sicherlich der schönste!!!

Nach ein paar Tagen in El Calafate ging es 3h Richtung Norden, nach El Chalten, einem kleinen verschlafenen Örtchen am Parque Nacional de los Glaciares. Nachdem ich damals in Neuseeland schon auf einem Gletscher gewandert bin, wollte ich das nicht nochmal machen, aber es gab die Möglichkeit des Eiskletterns am Gletscher Viedma, also hab ich das gemacht. Man muss schließlich ab und zu mal neue Dinge ausprobieren! Also gings mit Helm, Steigeisen und Hacken los auf den Gletscher. Erst hatte ich Sorgen, dass ich genug Muckies dafür habe, aber mit der richtigen Technik war es garnicht so schwer und hat voll Spaß gemacht. Wir sind an einer ca. 10-15m hohen Gletscherwand hochgeklettert. Erst war es noch einfach mit einer 90 Grad Wand, dann wurden die Winkel aber immer spitzer und mat hat fast nur noch an seinen Händen gehangen πŸ˜‰

El Chalten ist aber nicht für seine Gletscher, sondern für den Fitz Roy, ein spitzes Bergmassiv mit Gletschern und Lagunen bekannt. Also bin ich mit Juliana, einer Kolumbianerin zur Laguno de los Tres losgewandert um bei traumhaften Wetter (was sehr selten ist!) die Bergspitze zu sehen. Der ersten drei Stunden wandern waren noch recht easy (obwohl meine Blase, die ich mir in Feuerland schon eingefangen habe, wieder Probleme machte). Die letzte Stunde war echt hart, es ging steil bergauf, aber nach dem Devils Steep beim Tongariro Crossing in Neuseeland, wo man auf allen Vieren den Berg hochkriecht kann mich nix mehr schocken πŸ˜‰ Der steile Aufstieg hat sich aber gelohnt, die Aussicht war unglaublich!

Nach ein paar tollen Tagen bei den Gletschern war mir nicht mehr nach Kälte zumute, ich wollte Wärme!!! Also ging es auf einer Zweitagesfahrt (ja, zwei Tage!!!) in den Norden Patagoniens nach El Bolson, der Hippiestadt Argentiniens, bin gerade in meinem tollen Hostel angekommen, bin gespannt, wie die argentinischen Hippies so aussehen πŸ˜‰

12.02.2012

Feuerland

Nach 3 heissen Wochen in Buenos Aires, ging es nun endlich gen Sueden. Aerolineas Argentina hat mich diesmal auch mitgenommen πŸ˜‰ Ich bin im Nachhinein aber ganz froh, dass sie mir meinen ersten Flug storniert haben, sonst haette ich dieses schoene Fleckchen Erde glatt weggelassen. Zunaechst wollte ich naemlich garnicht nicht nach Tierra de Fuego (Feuerland), weil ich dachte hier gibts sowieso nichts ausser den Schiffen, die zur Antarktika ablegen (ist nur 600 km suedlich von her) und vielleicht eine Post, wo man sich seinen Stempel abholt. Beides gibts natuerlich (und den Stempel hab ich mir auch abgeholt :-D). Daneben gibts aber noch Ushuaia, ein kleines huebsches wenn auch teures Oertchen genau zwischen den Bergen und dem Beagle Kanal gelegen und den sehr schoenen Nationalpark Tierra de Fuego.

Ich bin nun schon vier Tage hier und hab mich so langsam an die Kaelte gewoehnt. Nachdem es ist in Buenos Aires mit ueber 30 Grad sehr heiss war, sind es hier nur noch 12-17 Grad (ich weiss ich weiss in Deutschland ist es NOCH VIEL kaelter ;-)), aber ich beklage mich ja auch nicht, ich bin froh dass es so schoen sonnig hier ist πŸ™‚

Die letzten Tage hier hab ich zwei Wanderungen unternommen. Bin gleich an meinem ersten Tag hier auf einen Friedrichshainer gestossen (schon lustig wenn man am anderen Ende der Welt jemanden trifft, der nur 2-3 km von mir entfernt wohnt), wir sind dann am naechsten Tag zusammen zum Martial Gletscher hochgewandert. Das Wetter war traumhaft und der Wanderweg ging durch einen wunderschoenen verwilderten Wald ueber Bruecken ueber Steine. Wir haben uns mehrmals verlaufen, aber irgendwie sind wir doch am Ziel angekommen. Hab mir natuerlich gleich am ersten Tag eine Blase am Fuss eingefangen und laufe seitdem ziemlich komisch durch die Welt πŸ˜‰ Am naechsten Tag gings dann auf eine gefuehrte Wanderung durch den Nationalpark. Ich war froh, dass auch vier Argentinier dabei waren, so konnte ich auch ein bissel spanisch ueben. Nach 3.5h wandern sind wir bei strahlenden Sonnenschein 1h im Beagle Kanal Kanu gefahren, genau zwischen Chile und Argentinien.

Morgen gehts es mit dem Bus weiter nach El Calafate zum Gletscher Perito Moreno dh. 20 Stunden Bus fahren – ich bin schon sehr gespannt, wie das so wird… πŸ™‚

6.02.2012

Reggae

Um nochmal das Beste aus den letzten Tagen in Buenos Aires zu machen, sind wir gestern zu eines der vielen Konzerte gegangen, die im Rahmen von „Verano en la ciudad“ kostenlos angeboten werden. Dieses Mal stand Reggae auf dem Programm. Eigentlich dachte ich die Bands kommen aus Jamaica, aber nein das waren wirklich argentinische Bands! Das Konzert fand in einem Stadion im Parque de Roca, etwas außerhalb von Buenos Aires statt (wir haben 1,5 Stunden mit der Metro und Taxi gebraucht), aber es war den Aufwand wert!

Wer mal reinhören möchte:

Los Pericos – Runaway

Fidel Nadal – Robaste mi corazon

Das spannendste am Konzert waren aber eher die Zuschauer – die Argentinier selbst. Egal was sie tun, sie sind immer voller Leidenschaft dabei – sie hüpfen zu den Rythmen wild durcheinander, singen laut mit – die Männer noch mehr als die Frauen! Das ist echt lustig anzusehen. Habe versucht es auf ein paar Bildern einzufangen, schaut selbst πŸ™‚

Kein Reggae, aber auch toll ist der argentinische Sänger Fito Paez:

3.02.2012

Tango!!!

So, jetzt hab ich schon länger nichts mehr von mir hören lassen, eigentlich sollte das mein Abschlussbericht von Buenos Aires werden, nun werde ich aber doch noch eine Woche bleiben, die Fluggesellschaft hat meine Flugbuchung nach El Calafate storniert, anscheinend hat die Kreditkartenzahlung nicht funktioniert. Nun gut, aber trotzdem gibt es einiges zu erzählen:

Ich habs endlich zum Tango geschafft und war mit meiner kleinen Hostel Familie (ca. 13 Mann) auf einer Milonga (öffentliche Tanzveranstaltung für Tango). Natürlich konnte von uns keiner Tango, wir wollten ja nur mal gucken. Dabei blieb es aber nicht! Ein Argentinier hat mich zum Tanz aufgefordert und dass wo ich doch noch nie Tango getanzt habe, das fand er aber nicht schlimm, er wollte es mir beibringen, also sind wir auf die Tanzfläche und haben Tango getanzt… anfangs etwas holprig, dann gings aber sehr gut. Der Mann hat sowieso die meiste Arbeit… er muss schließlich führen… ich muss nur folgen (was auch nicht immer so einfach ist πŸ˜‰

Die letzten beiden Tage habe ich mit Gary Sightseeing gemacht und bin mit ihm nach La Boca, alleine habe ich mich nicht getraut. Es gilt als eher nicht so sicher, besonders in puncto Taschendiebstähle. Wir waren aber ganz brav und haben uns nur El Caminito angeschaut, eine farbenfrohe kleine Straße und sind dann direkt wieder in Richtung Zentrum, wo es sicherer ist. Gestern abend waren wir beide dann bei Carlos Gardel‘ s Tangoshow (berühmter Tangosänger) , die ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Zunächst gab es ein tolles 3-Gänge-Menü mit Rindfleischtatar, Rindersteak (Bife de chorizo) und zum Nachtisch Milchreis mit Dulce de Leche Eiscreme (dulce de leche ist sehr typisch hier, dass ist angesüßte, verdickte Milch). Die Show anschließend war sehr toll, Tangosänger, Tangotänzer und Tangomusik… alles toll und sehr vielfältig… Nun hab ich also auch mal richtig Profis beim Tanzen zugesehen… ich weiß jetzt warum es als eine der schwierigsten Tänze zählt.

Carlos Gardel „Por una cabeza“

26.01.2012

Nach einer Woche…

So, meine erste Woche in Buenos Aires ist schon rum, ich habe immer noch kein Tango gesehen! Die Milonga musste anscheinend den Feierlichkeiten zum chinesesischen neuen Jahr weichen, von daher hab ich anstatt argentinischen Tango nur chinesische Trommlerinnen erlebt πŸ˜‰

Ansonsten hab ich noch eine Tour durch die Casa Rosada gemacht, dass ist der Regierungssitz von dem aus Christina regiert. Leider arbeitet sie am Wochenende aber nicht, von daher hab ich sie nicht getroffen πŸ˜‰ Aber immerhin hab ich mal gesehen, wo die ganzen Politiker sitzen. Angela hat mich noch nie zu sich eingeladen! πŸ˜‰

Die letzten Tage hab ich dann kein Sightseeing mehr gemacht, ich war ja mit Spanisch beschäftigt. Von 9:30-13:30 hab ich also täglich die Schulbank gedrückt und musste immer früh aufstehen! Ich weiß jetzt kommt wenig Mitleid von euch πŸ˜› Das ist aber wirklich hart hier, weil kaum jemand vor 1/2 Uhr morgens ins Bett geht. Wer um Mitternacht schon schlummert ist hier früh dran. Und Siesta gibts hier auch nicht!

Nun zum Spanisch: In der Klasse sind wir zu sechst, alle ungefähr in meinem Alter, also nicht ganz so junge Hüpfer πŸ˜‰ aber es ist eine sehr kleine Schule und es ist schön persönlich, das mag ich. Der Unterricht ist auch sehr hilfreich, vor allem weil ich so die ganzen lateinamerikanischen Wörter lerne. Ein Wort was in Spanien total harmlos ist, kann hier gleich eine total versaute Bedeutung haben! (z.B. coger – in Spanien heißt das nur so was wie aufheben – in Lateinamerika heißt das „Sex haben“ – also ist aufpassen angesagt ;-).

Neben dem Spanisch hab ich auch Neues über die argentinische Kultur gelernt: das Matetee trinken. Melina und Elisa, beide Argentinerinnen, die bei mir im Hostel wohnen habens mir erklärt. Man nehme Matetee (grüner Tee), fülle es in ein ausgehöhltes bauchiges Gefäss (oft mit Metall ummantelt) bis zum oberen Rand, drücke den Matetee auf eine Seite und füllt heißes Wasser in die andere Seite. Mit einem metallenen Bombillo (wie so eine Art Trinkhalm) wird dann den ganzen Tag Matetee getrunken. Das Heißwasser wird immer wieder nachgefüllt. Das sieht sehr spacig aus πŸ™‚

So, eine Woche ist vorbei, eine weitere verbringe ich noch in Buenos Aires, dann geht es mit dem Flieger gen Süden, nach El Calafate zu den Gletschern πŸ™‚ Dann heißt es erstmal bye bye heißer Sommer πŸ™‚

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