21.02.2012

Gletscher

So, meine erste 20stündige Busfahrt war nur halb so schlimm. Hab zwei nette Brasilianer und eine Australierin im Bus kennen gelernt. Wir mussten vom argentinischen Teil von Feuerland in den chilenischen einreisen und dann sind wir mit der Fähre über die Magellanstraße (zum Glück hat das nur ca. 40 min gedauert, sonst wäre mir glaub ich schlecht geworden vom Wellengang ;-)) und wieder zurück nach Argentinien. Die letzten Stunden habe ich mich dann von der zweiten Klasse im Bus in die erste Klasse geschmuggelt. Das war toll! Ein Sitz so groß wie ein Sessel, den man fast ganz in die Horizontale bringen konnte, neben mir das Panoramafenster. So lässt sich die die Landschaft die an mir vorbeirauscht und der tolle Sternenhimmel richtig genießen!

In El Calafate angekommen, habe ich eine geführte Tour zum Perito Moreno Gletscher unternommen. Erst ging es zu einer Estancia (das ist eine riesige Farm mit Schafen und Rindern), die hatten sogar ein Lama und einen Fuchs als Haustier 😉 Aber das war nur der Kaffee-Zwischenstopp, dann gings mit dem Boot zum Südteil des Gletschers und wir sind bis 300m an den Gletscher rangefahren, das war sehr beeindruckend, besonders wenn riesige Eisbrocken mit lauten Getöse ins Wasser fallen. Der Gletscher ist 60m hoch und unter dem Wasser nochmal 120m tief. Das war nicht mein erster Gletscher, aber sicherlich der schönste!!!

Nach ein paar Tagen in El Calafate ging es 3h Richtung Norden, nach El Chalten, einem kleinen verschlafenen Örtchen am Parque Nacional de los Glaciares. Nachdem ich damals in Neuseeland schon auf einem Gletscher gewandert bin, wollte ich das nicht nochmal machen, aber es gab die Möglichkeit des Eiskletterns am Gletscher Viedma, also hab ich das gemacht. Man muss schließlich ab und zu mal neue Dinge ausprobieren! Also gings mit Helm, Steigeisen und Hacken los auf den Gletscher. Erst hatte ich Sorgen, dass ich genug Muckies dafür habe, aber mit der richtigen Technik war es garnicht so schwer und hat voll Spaß gemacht. Wir sind an einer ca. 10-15m hohen Gletscherwand hochgeklettert. Erst war es noch einfach mit einer 90 Grad Wand, dann wurden die Winkel aber immer spitzer und mat hat fast nur noch an seinen Händen gehangen 😉

El Chalten ist aber nicht für seine Gletscher, sondern für den Fitz Roy, ein spitzes Bergmassiv mit Gletschern und Lagunen bekannt. Also bin ich mit Juliana, einer Kolumbianerin zur Laguno de los Tres losgewandert um bei traumhaften Wetter (was sehr selten ist!) die Bergspitze zu sehen. Der ersten drei Stunden wandern waren noch recht easy (obwohl meine Blase, die ich mir in Feuerland schon eingefangen habe, wieder Probleme machte). Die letzte Stunde war echt hart, es ging steil bergauf, aber nach dem Devils Steep beim Tongariro Crossing in Neuseeland, wo man auf allen Vieren den Berg hochkriecht kann mich nix mehr schocken 😉 Der steile Aufstieg hat sich aber gelohnt, die Aussicht war unglaublich!

Nach ein paar tollen Tagen bei den Gletschern war mir nicht mehr nach Kälte zumute, ich wollte Wärme!!! Also ging es auf einer Zweitagesfahrt (ja, zwei Tage!!!) in den Norden Patagoniens nach El Bolson, der Hippiestadt Argentiniens, bin gerade in meinem tollen Hostel angekommen, bin gespannt, wie die argentinischen Hippies so aussehen 😉

Kommentare

Wow Kati, hört sich echt toll an, da wird man ja nur beim Lesen schon neidisch ;). Schön das es dir gut geht und du die Zeit weiterhin genießt :).

ich schließe mich anke an und wünsch dir noch viel spaß…tolle bilder!!

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